- Winchesterspeicher
- Winchesterspeicher['wɪntʃɪstə-], Bezeichnung für eine Klasse von Magnetplattenspeichern mit festen Magnetplatten (Festplattenspeicher) nach dem internen Namen eines entsprechenden Projekts bei IBM (1973). Die im Rahmen dieses Projekts entwickelten konstruktiven Merkmale und Techniken (»Winchestertechnik«) wurden zum großen Teil auch von anderen Herstellern von Festplatten übernommen. Zu diesen Merkmalen zählen u. a.: 1) Die Magnetplatten sind als Plattenstapel mit fester Achse aufgebaut. Auf diesen greifen »Kämme« von untereinander angeordneten Lese-/Schreibköpfen zu, die parallel alle magnetische Oberflächen lesen und beschreiben können. Für jede Oberfläche stehen dabei meist zwei Lese-/Schreibköpfe zur Verfügung. 2) Die Magnetplatten einschließlich Zugriffsmechanismus befinden sich in einem hermetisch abgeschlossenen, mit Edelgas gefüllten Gehäuse. Dies ermöglicht hohe Umdrehungsgeschwindigkeiten (z. B. 5 400 U/min), die mittlere Zugriffszeiten von einigen Millisekunden garantieren. Weiterentwicklungen waren u. a. die beidseitige Lagerung der Magnetplattenachsen, wodurch eine beliebige Orientierung des Laufwerks möglich ist, sowie die photolithogaph. Herstellung der Magnetköpfe (Dünnfilmtechnik). - Heute ist die Bezeichnung Winchesterspeicher oder Winchesterplatte durch den Begriff Festplattenspeicher beziehungsweise die Kurzbezeichnung Festplatte verdrängt.
Universal-Lexikon. 2012.